Ein Wochenende im denkwärts Changmaker-Camp zum Thema «Ernährung von morgen».

Was ist das «denkwärts Changemaker-Camp»?

Im «denkwärts Changmaker-Camp» setzt man sich an einem verlängerten Wochenende vertieft mit Fragen rund um Nachhaltigkeit, Lebensmittelproduktion und die Zukunft der Landwirtschaft auseinander. Das Projekt bringt Lernende aus landwirtschaftsnahen und landwirtschaftsfernen Berufen aus der ganzen Schweiz zusammen und bietet ihnen mit spannenden Inputs, Workshops und Exkursionen die Möglichkeit, sich persönlich mit der «Ernährung von morgen» auseinanderzusetzen. Der Name des Projekts ist ein Wortspiel zwischen den Wörtern «denken» und «vorwärts» und widerspiegelt den Sinn des Projekts: Gemeinsam werden die Herausforderungen der heutigen Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion diskutiert und nach neuen und innovativen Lösungen für eine nachhaltige Ernährung gesucht.

Erlebnisbericht von Adrian

Ich empfand die drei Tage als ein spannendes, abwechslungs- und lehrreiches Wochende. Während den Workshop-Tagen bekamen wir von verschiedenen Experten Inputs zu Themen wie Agrarpolitik, nachhaltiger Ernährung und Foodwaste. Zudem haben wir in kleineren Gruppen an Aufträgen gearbeitet, für welche wir immer wieder Arbeitszeit bekamen. Dabei ging es darum, an einem Lösungsansatz für ein bestimmtes Nachhaltigkeitsproblem zu arbeiten. Diese kleinen Projektarbeiten stellten wir am Ende des Wochenendes als Präsentation der ganzen Gruppe vor und tauschten uns darüber aus. Wir haben geschaut, wo unsere «Erfindungen» bereits gut funktionieren und wo es noch Problempunkte geben könnte.

Für mich war es an diesem Wochenende auch spannend, auf Menschen aus anderen Berufsfeldern zu treffen und von deren Arbeitsalltag zu erfahren. So konnte man sich austauschen und neue Kontakte knüpfen. Da das Wochenende durchgängig auf dem weitläufigen Burgrain-Areal stattfand und wir nur zur Übernachtung zu einer Unterkunft nach Willisau gefahren sind, haben wir auch die ganze Umgebung näher kennengelernt. Während einer Führung konnten wir den ganzen Hof mit Tierstall, Käserei, Hofladen, Fleischerei, etc. besuchen und haben erfahren, welche Produkte sie direkt dort vor Ort herstellen und verkaufen können.

Auch der Besuch von der Museums-Ausstellung unter dem Thema «Wer ist Landwirtschaft?» hat nicht gefehlt. Abschliessend haben wir am letzten Abend ein saisonales und abwechslungsreiches Abendessen gekocht und zusammen gegessen. Als Fazit kann ich sagen, dass ich während diesen drei Tagen viele neue Inputs bekommen habe und in Zukunft immer wieder an neu Gelerntes zurückdenken werde.

Fünf Erkenntnisse vom Wochenende

  • Das Lebensmittelgesetz ist in der Gastronomie, sowie im Verkauf sehr streng und schreibt strikte Regeln vor, durch die eine Menge Lebensmittel weggeworfen werden müssen, da diese nicht mehr verkauft werden dürfen.
  • Nachhaltig Ernährung umfasst mehrere Teilbereiche, die zuammenhängen (Umwelt, Gesundheit, Wirtschaftlichkeit, Soziale Gerechtigkeit).
  • Man kann sein eigenes Kaufverhalten verbessern, indem man regional und saisonal einkauft und sich mit der Frage auseinandersetzt, woher die Lebensmittel stammen.
  • Der Anteil von zweitklassischen Lebensmitteln, die wegen ihrer Farbe, Form oder aufgrund anderer kleiner Makel nicht verkauft werden können und deshalb weggeworfen werden, machen einen grossen Anteil aus. Dies ist ein absolutes Luxusproblem.
  • In industriell hergestellten Nahrungsmitteln ist oft gar nicht mehr so viel vom ursprünglichen Produkt drin, wie man annimmt (z.B. In einem industriell hergestellten Erdbeerjoghurt ist der Anteil von echten Erdbeeren gar nicht mehr so gross).