Tools, Apps und Webseiten. Doch wie ist es möglich, dass wir uns mit immer weniger Eingewöhnungszeit auch in neuen, teils sehr komplexen Tools zurechtfinden? Um ein User Interface (UI) zu gestalten, gibt es wichtige Aspekte zu beachten. Das UX Design ist die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine und zeigt dem Benutzer den aktuellen Status und leitet ihn durch das Programm. Die acht goldenen Regeln von Autor Ben Shneiderman helfen, eine grafische Benutzeroberfläche nutzerfreundlich zu entwickeln.

Konsistenz anstreben

Über das gesamte UX Design sollen verwandte Elemente in Bezug auf Verhalten, Form und Inhalt Konsistenz anstreben. Diese drei Themen beinhalten:

Verhalten: Prozesschritte, Feedback, Aktion

Form: Typografie, Farbe, Form, Layout, Icons

Inhalt: Bezeichnungen, Beschriftungen, Ton

 

Unter anderem ein Menu, welches über die gesamte Seite an derselben Stelle bleibt oder Button, welche immer gleich aussehen sollen.

Ein verständliches Beispiel dazu das Fenster schliessen Button, welche bei jedem Fenster in derselben Farbe wie auch an derselben Position erscheint.
Quelle: Apple

 

 

Informatives Feedback

Für jede Aktion sollte das System ein relevantes Feedback geben. Dies ist für den User wichtig, ob seine getätigte Aktion auch das gewünschte Ergebnis erbracht hat. Gutes Feedback ist hilfreich, relevant, verständlich. Auch sollte die Rückmeldung den Benutzer nicht unterbrechen. Das heisst, es sollen keine Pop-Ups erscheinen, welche zum Verschwinden bestätigt werden müssen. Das Feedback soll dort gegeben werden, wo es zur Interaktion passt. Zum Beispiel bei einer Fehlereingabe in einem Formular soll die Rückmeldung neben den Feldern erscheinen.

Das Löschen eines E-Mails wird unten in einem Pop-up angezeigt. Dieser Hinweis verschwindet nach einigen Sekunden von selbst oder kann vom User rückgängig oder geschlossen werden.
Quelle: Microsoft Outlook

 

 

Abgeschlossenheit

Ein Prozess hat einen Anfang, eine Mitte und ein Ende. Der Nutzer soll jederzeit den Überblick haben, in welchem Status er sich aktuell befindet. Bei dem Abschluss eines Prozesses soll dem Benutzer dies mitgeteilt werden und ihn über weitere Optionen informieren.

Dem Benutzer wird gezeigt, wo er sich im Prozess befindet und dass sein Vorhaben geklappt hat.
Quelle: Dribblble, Jordan Hughes

 

 

Fehler vermeiden

Ein gutes UX Design soll so konzipiert sein, dass Fehler bestmöglich vermieden werden. Falls trotzdem Fehler passieren, sollen diese vom Programm erkannt werden und den Benutzer bei der Korrektur unterstützen. Zu den einfachen Methoden der Problembehebung zählt das Anzeigen des Fehlers und die Beschreibung zur Behebung des Fehlers.

Fehler werden erkannt und beschrieben, um diese zu korrigieren.
Quelle: Zalando

 

 

Umkehrbarkeit

Bei jeder Aktion soll diese Regel verwendet werden. Eine Aktion rückgängig zu machen ist eine Erleichterung und nimmt dem Benutzer die Angst etwas Falsches zu klicken. Somit wird er eher nach Optionen suchen und erkundigt das Interface.

Jede Aktion kann rückgängig gemacht werden.
Quelle: Adobe InDesign

 

 

Benutzerkontrolle gewährleisten

Alle Aktionen soll der Benutzer selber auslösen können. Dies ist wichtig, damit er die Kontrolle und die Freiheit über das System hat. Dazu soll vermieden werden, dass Unterbrechungen oder Überraschungen, welche der Benutzer nicht veranlasst hat, entstehen. Falls es aus weiteren Gründen doch dazu kommt, muss der User jederzeit die Möglichkeit haben dies zu ändern.

Das Uploading der Daten kann vom Benutzer pausiert oder gestoppt werden.
Quelle: Dribbble, Jakub Antalik

 

 

Kurzzeitgedächtnis entlasten

Da unsere Aufmerksamkeitsspanne begrenzt ist, sollen nur die nötigen Elemente und Informationen aufgezeigt werden. Um dies zu gewährleisten, soll das Interface nicht überfüllt sein, der Prozess nicht Unsinnig unterbrochen werden oder auch die Zielorte reduzieren.

Komplexe Menüs werden verschachtelt.
Quelle: Völker GmbH

 

 

Universelle Benutzbarkeit

Anfänger sowie auch Profis sollen das UX Design anwenden können. Für erfahrene Benutzer soll die Möglichkeit bestehen, Abkürzungen verwenden zu können. Zum Beispiel soll der Neulinge das gesamte System mit der Maus bedienen können und der Profi hat, die Möglichkeit Shortcuts zu benutzen.

Für diverse Anwendungen sind Abkürzungen via Kurzbefehle möglich
Quelle: Adobe InDesign